Paolo Pandolfo ist ein von den aktuellen weltberühmtesten Viola da Gamba Spezialisten.
Seine Forschungen auf dem Gebiet der musikalischen Idiome der Renaissance und des Barock begann er um 1979 zusammen mit dem Geiger Enrico Gatti und dem Cembalisten Rinaldo Alessandrini. Danach studierte er bei Jordi Savall an der Schola Cantorum Basiliensis in Basel.
Von 1982 bis 1990 war er Mitglied von Savalls Ensemble Hesperion XX, mit dem er in der ganzen Welt auftrat und mit dem er Hunderte von Konzerten und Dutzende von Aufnahmen machte, wobei er ein extrem breites Repertoire von der Frührenaissance bis zum Spätbarock spielte.
1990 begann er seine Solokarriere mit der Veröffentlichung seiner ersten Soloaufnahme, den C.P.E.Bach-Sonaten. Im selben Jahr wurde er als Nachfolger von Jordi Savall auf eine Professur an der renommierten Schola Cantorum Basiliensis in Basel berufen.
Nachdem er für verschiedene Labels aufgenommen hat, erscheinen seit 1997 alle seine CDs exklusiv für das spanisch/deutsche Label Glossamusic. Er veröffentlichte eine große Anzahl von CDs, wobei er sich hauptsächlich auf das solistische Gambenrepertoire konzentrierte (Marais, Forqueray, St.Colombe, T.Hume, C.F.Abel, J.S.Bach, De Machy, Couperin).
Seine Bearbeitung der Sechs Solosuiten von J.S.Bach für Gambe wurde sofort zu einem „Muss“ für jede vollständige Bach-Diskographie.
Sein Interesse an historischer Improvisation führte ihn zur Veröffentlichung von „Improvisando“ : der Jazz des XVII Jahrhunderts, ein vollständig improvisiertes Programm, das auf Mustern der Renaissance basiert.
Er widmet sich auch der Komposition (CD „Travel Notes“).
Die meisten seiner Aufnahmen wurden von den wichtigsten Musikzeitschriften weltweit ausgezeichnet.
Seine letzten Veröffentlichungen waren:
Marais 1689: Stücke für eine und zwei Gamben (mit Amélie Chemin) aus dem ersten Buch von M.Marais, darunter Stücke für eine und zwei Gamben,
Kind of Satie: ein originelles Projekt, das die poetische Welt von Eric Satie erforscht, wo er mit seinem Bruder Andrea Pandolfo (Trompeten) und Michelangelo Rinaldi (Akkordeon, Flügel, Spielzeugklavier) einen semiakustische Gambe spielt,
G.P.Telemann Fantasien für Viola da Gamba allein, einschließlich der neu entdeckten 12 Fantasien für Viola da Gamba allein,
„Regina Bastarda“, die der überwältigenden virtuosen und zutiefst poetischen Musik italienischer Meister um 1600 gewidmet ist (Diapason D’Or Mai 2019).
„C.F.Abel: A Sentimental Journey“, mit kürzlich neu entdeckten Sonaten für Gambe und Bass von Carl Friedrich Abel.
Er wird eingeladen, weltweit Meisterkurse zu geben.
Paolo Pandolfo ist stets bestrebt, Brücken zwischen Vergangenheit und Gegenwart zu schlagen, wobei er seine Darbietungen stets mit einer rigorosen philologischen Interpretation, mit spontanem und unmittelbarem Leben verbindet.
Er ist überzeugt, dass das Erbe der alten Musik in Verbindung mit erneuerten Improvisation Fähigkeiten eine starke Inspiration für die Zukunft der westlichen Musiktradition sein kann.